Gebäudeautomation ermöglicht Schwerbehindertem selbständigeres Leben.
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Vom iPhone (links) oder iPad lässt sich die gesamte Haustechnik bequem bedienen.
Der nach einem Rennradunfall hochgradig
gelähmte Stefan Kretzschmar (43) führt trotz seiner schweren Behinderung
ein relativ eigenständiges Leben. Den Alltag in seiner 2012 bezogenen
Wohnung erleichtert ihm ein Bussystem, mit dem er die gesamte Haustechnik
regelt und steuert. Ein halbes Jahr nach dem Einzug sprach SYS.TECGeschäftsführer
Georg Frühauf mit ihm über seine Erfahrungen und Wünsche
in puncto Gebäudeautomation.
Ein Unfall ändert alles.
„Radfahren ist immer schon mein Ding gewesen“ sagt der 43-Jährige Stefan
Kretzschmar aus Holzgerlingen. Bei einem Radrennen im Sommer 2006 stürzt der
ambitionierte Freizeitsportler schwer und bricht sich den fünften und sechsten
Halswirbel. Die Diagnose: Tetraplegie. Darunter verstehen Mediziner eine
Querschnittlähmung, bei der Beine und Arme betroffen sind. „Damals hieß es von
Seiten der Ärzte, ich wäre nun in allen Lebenslagen auf fremde Hilfe angewiesen“,
so Kretzschmar. Tatsächlich geht es nicht ohne die Unterstützung seiner Eltern und
Pflegekräfte. Doch Kretzschmar kämpft um ein möglichst eigenständiges Leben –
mit Erfolg.
Ein System, das sich dem Menschen anpasst.
Im Sommer 2012 bezog Stefan Kretzschmar seine eigene, behindertengerecht
ausgebaute Wohnung. Er hatte sich vorab über die Vorteile eines Bussystems
informiert und sprach den Elektroinstallateur des Neubaus schon während der
Planungsphase auf die Möglichkeit an, ein solches genau auf seine Bedürfnisse
auszurichten. Der ausführende Elektriker stellte daraufhin den Kontakt zu SYSTEC
her. Georg Frühauf plante gemeinsam mit Stefan Kretzschmar die intelligente
Gebäudesteuerung für dessen Erdgeschoss-Wohnung. Die benötigten
Komponenten wurden vom Elektroinstallateur geliefert und installiert, SYS.TEC
übernahm die Programmierung. Heizung, Licht, Verschattung,
Einmal investieren, ein Leben lang profitieren.
„Dank dem Bussystem kann ich von meinem iPad aus die gesamte Haustechnik
bedienen. Das ist so einfach, nicht einmal eine Schulung war nötig“, resümiert
Kretzschmar. Er kontrolliert das System. Beispielsweise vergibt er Zutritt-Codes und
legt damit fest, wie und wann der Pflegedienst seine Wohnung betreten kann.
Besonders wichtig war ihm, das System auch in der Zukunft jederzeit an seine
Bedürfnisse anpassen zu können. Nach einem halben Jahr fragte SYS.TEC nach
seinen Erfahrungen und Wünschen. „Für mich ist das System eine große
Erleichterung, ich kann viele Handgriffe selbst erledigen, für die ich vorher auf
fremde Hilfe angewiesen war. Behindert zu sein bedeutet für mich heute alles
andere als hilflos zu sein“, so Kretzschmar. Für die Zukunft regt er an, seine
Briefkastenklappe automatisch zu überwachen, um unnötige Wege zu vermeiden.
Außerdem fragt er nach einem Bewegungsprofil, das Alarm schlägt, falls er
beispielsweise in der Wohnung stürzt. „Beides lässt sich mit dem vorhandenen
System problemlos umsetzen. Der Programmieraufwand für uns ist minimal, der
Nutzen für Herrn Kretzschmar jedoch enorm“, so Georg Frühauf. Beim nächsten
Update werden die gewünschten Funktionen ganz einfach aufgespielt. So lernt das
digitale Bussystem – im Unterschied zu Insellösungen – immer dazu.
Selbstbestimmt leben.
In den für ihn elementaren Bereichen Arbeit, Freizeit und Wohnen hat sich Stefan
Kretzschmar seit dem Unfall ein hohes Maß an Eigenständigkeit zurückerobert. Der
Maschinenbauingenieur arbeitet vier Stunden täglich in einem Betrieb in
Holzgerlingen. Er fährt Auto und ist nach wie vor begeisterter Radfahrer im
Handbike-Verein „TetraTeam“ (www.das-tetrateam.de). Ein außergewöhnlicher
Radclub, wie Stefan Kretzschmar deutlich macht: „Wir „Tetras“ sind keine normalen
Rolli-Fahrer, wir können nicht schwitzen, bringen den Pulsschlag kaum über 100,
können unsere Finger häufig nicht benutzen und die Armmuskeln nur
eingeschränkt“. Der Körper kann den Sauerstoffbedarf also nicht mehr durch die
Erhöhung der Herzfrequenz decken und sich nicht durch Schwitzen abkühlen, was
für die Betroffenen gerade im Sommer sehr gefährlich ist. „Daher beginnen wir lang
vor einem Rennen mit dem Training und achten auf regelmäßige Pausen“ erklärt
Kretzschmar, der mit dem Handbike bereits mehrere Marathons absolviert hat.
Der nach einem Rennradunfall hochgradig
gelähmte Stefan Kretzschmar (43) führt trotz seiner schweren Behinderung
ein relativ eigenständiges Leben. Den Alltag in seiner 2012 bezogenen
Wohnung erleichtert ihm ein Bussystem, mit dem er die gesamte Haustechnik
regelt und steuert. Ein halbes Jahr nach dem Einzug sprach SYS.TECGeschäftsführer
Georg Frühauf mit ihm über seine Erfahrungen und Wünsche
in puncto Gebäudeautomation.
Seit mehr als zehn Jahren sorgt die SYS.TEC Gebäudeautomation GmbH & Co. KG
bereits für minimalen Energieverbrauch und maximalen Komfort im Haus. Damit
zählt das Unternehmen zu den Pionieren im Bereich Gebäudeautomation. SYS.TEC
berät, plant, installiert, programmiert und wartet Automatisierungs- und
Visualisierungslösungen für Gebäude, von der Einzimmerwohnung in Stuttgart bis
zum Flughafen in Singapur. Als herstellerunabhängiger Systemintegrator setzt
SYS.TEC dabei immer auf die für den Kunden optimale Lösung und bietet von den
Komponenten bis zur Programmierung und Schulung alles aus einer Hand.